

Groß, schlank, sportlich, die glänzenden schwarzen Haare bei Feuchtigkeit gewellt. Immer gut gelaunt, freundlich und für Bewegung an der frischen Luft zu haben, mein Beschützer in allen Lebenslagen – er ist eben ein richtiger Traumpartner, mein Hund.
„Das ist ein Labrador. Ja?“, vergewisserte sich kürzlich ein Spaziergänger. Auch seine Frau sah mich erwartungsvoll an.
„Stimmt fast“, entgegnete ich, „er ist ein Labrador-Retriever. Vater schwarz, Mutter blond …“
„Fast wie bei mir“, unterbrach er mich fröhlich. „Vater schwarz, Mutter blond und ich – grau.“ Er lüftete zum Beweis seine Mütze und wir drei lachten. Mein Labi sah uns verdutzt an.
Am nächsten Vormittag, es war der 31. Dezember, machte ich meine letzten Besorgungen. Ich legte an der Kasse meine Einkäufe aufs Band und sah hinter mir einen jungen Mann mit einer Brötchentüte. „Gehen Sie ruhig vor“, sagte ich, „Sie werden sicher schon zum Frühstück erwartet.“
„Das ist aber nett.“ Er lächelte mich an.
„Na ja, in wnigen Stunden ist das Jahr zuende, da muss ich mir noch ein bisschen Mühe geben.“ Ich lächelte zurück.
„Oh, das muss ich mir merken.“ Und nun strahlte er übers ganze Gesicht. „Ich strample mich das ganze Jahr über ab, um nett zu sein. Und Sie fangen jetzt damit an und es klappt auch.“ Nun gab es ein kollektives Kunden- und Verkäuferlachen.
„Könnte ich doch auch so schlagfertig sein und so einen herrlichen Humor haben“, sagte ich zu meinem Mann, als ich ihm die beiden Episoden schilderte.
„Es kann doch nicht jeder Tore schießen“, tröstete er mich, „gute Vorlagen geben – das ist doch auch was.“
Hat er nicht recht?